Auf ins Kaokoveld nach Opuwo (Tag 23) 1

Auf ins Kaokoveld nach Opuwo (Tag 23)

Die Ruhe der Nacht ist mit dem Turteln von zwei Hühnervögeln und Schreien der Klippschliefer bei Sonnenaufgang zu Ende.

Sehr gerne hätten wir noch einen Tag und eine Nacht zwischen den Felsen genossen, aber für uns geht es heute weiter Richtung Norden.

Wir genießen trotzdem den Morgen bei einem guten Frühstück in Gesellschaft der Kleintierwelt.

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Was ist das für ein Hühnervogel ?
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Klippschliefer in der Morgensonne

Zuerst über die C 40 wieder zurück über den Grootbergpass, dann am Abzweig der C 43 über Palmwag bis nach Opuwo.

Den ersten Teil der C 40 kennen wir ja schon, sodass wir ganz entspannt der Grootbergpass hinauf fahren.

Wieder einmal sind wir von der Aussicht beeindruckt, egal in welche Richtung wir schauen.

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Die C 40 zum Grootbergpass
Grootbergpass-Damaraland
Blick in Damaraland

Obwohl wir ständig die Augen offen halten, sind weit und breit keine Wüstenelefanten zu sehen.
Bis auf ein paar Impalas und Oryx Antilopen sind keine Tiere zu sehen.

Nachdem wir den Grootbergpass hinter uns haben, tobt auf der rechten Seite plötzlich eine Affengruppe durch das Unterholz.

Leider sind sie so schnell weg, dass wir keine Fotos machen können.

Aber es war trotzdem schön, sie zu sehen.

Die Fahrt geht weiter in Richtung C 43.

Plötzlich steigt Bibo voll in die Bremse und hält am linken Fahrbahnrand an.
Tanja schaut ganz verdutzt und fragt, was denn los sei.

Bibo hat was gesehen, was wir bis jetzt noch nicht gesehen haben.

Schaut euch mal das Bild an……

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Könnt ihr etwas sehen ?

Tanja musste auch mehrfach hinschauen, bis sie die erste Giraffe auf unserer Reise durch Namibia gesehen hat.

Ganz langsam zieht sie fressend durch die hohen Bäume.

Immer wieder müssen wir sie im Teleobjektiv suchen, da sie ständig im Dickicht verschwindet.

Aber so haben wir eine spannende Pause am Fahrbahnrand.

Und so langsam wird die Straße hinter uns auch zum Parkplatz, da immer mehr Fahrzeuge anhalten, die das sehen wollen, was wir erspäht haben.

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Hach, ist das ein Erlebnis !

Es zahlt sich eben aus, dass wir nicht durch das Land rasen, sondern ganz gemächlich auf den Gravelroads Namibias unterwegs sind.

Obwohl die Giraffe ziemlich weit entfernt ist, dehnt sich unsere Pause auf gut 20 Minuten aus, bevor wir den Abzweig nach Palmwag nehmen.

In Palmwag gibt es den ersten Kontrollpunkt am Veterinärzaun, den wir passieren müssen.

Es heißt anhalten, das Kennzeichen wird aufgeschrieben, ebenso wo wir her kommen und wo wir hin wollen.

Die nette Dame fragt zwar, ob wir Fleisch dabei haben, es wird aber nicht kontrolliert.

Wir haben nichts dabei, da unsere Vorräte gänzlich aufgebraucht sind und wir dringend in Opuwo einkaufen müssen.

Nachdem alles notiert ist, dürfen wir den Zaun passieren und auf der anderen Seite folgt die selbe Prozedur noch einmal.

Nach ein paar Minuten durften wir unsere Fahrt fortsetzen.

Der jetzt folgende Streckenabschnitt hat uns nicht so beeindruckt, da es nicht viel zu sehen gibt.

So rollen wir entspannt mit ca. 50 Km/h auf der Gravelroad entlang, bis Bibo links am Fahrbahnrand einen seltsamen grauen “Ast” sieht, der leicht in die Höhe ragt.

Je näher wir kommen, um so deutlicher ist zu erkennen, dass es sich um einen Waran handelt, der die Straße überqueren will.

Wir bleiben mit Abstand stehen, haben aber leider Pech, da uns gerade ein anderes Fahrzeug in rasanter Geschwindigkeit entgegen kommt und alles in eine graue Staubwolke hüllt.

Der Waran ist von dem “Raser” auch beeindruckt und hat sich ganz flach auf den Boden gelegt und nicht mehr bewegt.

Einerseits war das für uns gut.
Wir konnten ganz in Ruhe Fotos machen.
Andererseits hätten wir ihn gerne gesehen, wie er durch die Gegend streift.

Aber leider hat es auch nichts gebracht gut 20 Minuten im Auto zu sitzen und zu warten…..er hat sich einfach nicht mehr bewegt.

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Ein Waran an der C 43 Richtung Opuwo

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Wieder ein tierisches Erlebnis, welches wir aufgrund unserer mäßigen Geschwindigkeit erleben durften.

Da die Straße scheinbar gerade geschoben wurde, ist die Fahrt entspannt und wir können diese Etappe ohne viel Gerappel genießen.

In vielen Kurven mit ständigem Auf und Ab schlängelt sich die C 43 durch die Joubert Berge.

Hinter einer unübersichtlichen Kurve war dann eine Herde Springböcke der Meinung, die Straße für sich in Anspruch nehmen zu müssen.

Sie lassen sich überhaupt nicht aus der Ruhe bringen, sodass wir mehrere hundert Meter in Schrittgeschwindigkeit hinter ihnen her fahren.

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Nach einem weiteren kurvigen Stück geht die Gravelroad ganz plötzlich in eine Teerstraße über.

Nagelneu und mit Leitplanken versehen führt die Teerstraße über den Joubert Pass und geht danach genau so plötzlich wieder in eine Gravelroad über.

Wer jetzt mal nach Joubert Pass oder auch Rooidrom Pass googelt, der wird diverse Reiseberichte finden, die den Pass als “sehr anspruchsvoll” beschreiben.

Durch den Ausbau können wir den Pass ganz entspannt überqueren.

Joubert-Pass-Namibia
Ein sehr schönes Video vom alten Joubert Pass in Namibia gibt es in diesem Video:


Nach dem Pass geht die Fahrt auf der kurvenreichen Straße weiter.

Leider ist hier auch kein Großwild zu sehen, aber die Landschaft ist schön.

Das letzte Stück der c 43 in Richtung Opuwo ist dann teilweise wieder schnurgerade.

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Durch die Joubert Berge
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Die C 43 in Richtung Opuwo

Opuwo

Opuwo ist der größte und wichtigste Ort im Nordwesten Namibias.

Für alle die, die ins Kaokoveld oder nach Norden zu den Epupa Falls fahren, bieten sich hier sämtliche Versorgungsmöglichkeiten.

Unseren ersten Stopp machen wir an einer Tankstelle direkt an der Hauptstraße ( C 41, schräg gegenüber des Spar Marktes).

Sofort ist unser Auto von vielen Kindern und diversen Himbafrauen umringt.
Die Kinder betteln und die Frauen möchten etwas verkaufen.

Nur mit Mühe werden wir alle los und können dann doch noch in Ruhe Tanken.

Im Anschluss geht es direkt zum sehr gut sortierten Spar-Markt.

Das hier die traditionelle Kultur der Himba mit der Moderne aufeinander treffen war uns aus dem Reiseführer ja bekannt.

Es ist aber schon sehr gewöhnungsbedürftig, wenn die traditionell gekleidete Himbafrau mit freiem Oberkörper neben dir am Fleischregal steht.

Nachdem wir unsere Vorräte wieder komplett aufgefüllt haben, suchen wir den Weg zur Campsite von der Opuwo Country Lodge.

Die Lodge liegt etwas außerhalb von Opuwo auf einem Hügel.

Als Lodge Gäste habt ihr am Pool einen tollen Ausblick.

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Nach einem freundlichen Empfang an der Rezeption fahren wir zu unserem zugewiesenen Camsite 1.

Die Stellplätze sind ein paar hundert Meter von der Lodge entfernt, aber alle Annehmlichkeiten der Lodge dürfen auch von Campern genutzt werden.

Die Stellplätze sind wirr auf dem Gelände verteilt und teilweise kann man nicht erkennen, was nun zu welchem Stellplatz gehört.

Schön ist es hier nicht, aber wir wollen ja auch nur eine Nacht bleiben, da unser Ziel ja die Epupa Falls sind.

Wir machen es uns gemütlich (soweit das geht) und trinken nach dem Abendessen noch ein Bierchen in der Lodge, da wir noch ein bißchen das WLAN nutzen wollen.
Leider ist die Leitung so schlecht, dass wir keine vernünftige Verbindung zu stande bekommen.

opuwo-country-lodge-campsite
opuwo-country-lodge-campsite-01
So richtig wohl fühlen wir uns auf diesem Campingplatz nicht.

Hinzu kommt noch, dass das Hämmern der Bässe aus diversen Musikanlagen aus Opuwo bis hier hinauf zu hören sind, sodass an Schlaf kaum zu denken ist.
Aber so gegen 03.00 Uhr sind auch die Parties in Opuwo vorbei.

Und zum Ende des Beitrages gibt es auch wieder unsere heutige Etappe auf der Karte.

Tagesstatistik:

gefahrene Kilometer: 287 Km
gesamte Reisezeit: 7,5 Stunden
Pausenzeiten gesamt: 1,5 Stunden
reine Fahrtzeit: 6 Stunden

Liebe Grüße

Bibo & Tanja

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über Stephan

Hi, ich bin Bibo (55), fest angestellt bei dem größten Sicherheitsunternehmen in Berlin und nebenberuflich leidenschaftlicher Reiseblogger. Trotz meines Alters zieht es mich immer wieder im Rahmen meines jährlichen Sabbaticals hinaus in die weite Welt. Mit unserem Auszeitenbus erkunden wir Europa, soweit es mit einem Fahrzeug erreichbar ist.

2 Kommentare

  1. Einen Waran habe ich noch nie in freier Wildbahn gesehen, tolle Bilder sind das!

  2. Danke für diesen tollen Reisebericht!
    Wunderbar zu lesen!

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