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Bootsurlaub – Berlin zur Müritz (Teil 1)

Wie wir ja schon in unserem Artikel Bootsurlaub – Berlin zur Müritz (Planung)  angekündigt haben, führte uns eine kurze Auszeit von 17 Tagen zur Mecklenburgischen Seenplatte.

1. Bootsurlaub Berlin zur Müritz

Aufgrund des herrlichen Sommers in Deutschland war leider das Wasser auf den Flüssen knapp, sodass wir unsere “Große Runde” abhaken konnten.

Die ursprüngliche Route führte von Berlin über die Elbe und dann über die Müritz-Elde-Wasserstraße an die Müritz.

Da die Elbe teilweise nur eine Fahrrinnentiefe von 56 cm hatte, konnten wir sie mit unseren 90 cm Tiefgang nicht befahren. Für die Müritz-Elde-Wasserstraße wurden gar keine Tiefen mehr gemeldet.

Somit fahren wir ohne eine feste Route los und planen unsere Etappen immer mit dem Routenplaner für Wasserstraßen.

Mit dem folgenden Bilderbericht vom Bootsurlaub möchten wir euch einen kleinen Einblick geben, welche Sicht euch geboten wird, wenn ihr mal mit einem Boot unterwegs sein solltet.

Wir haben sehr schöne und ruhige Ecken befahren.

Da ein Bootsurlaub aber sehr entspannt und ruhig verläuft, können wir euch leider keine dollen Geschichten liefern.

So viel Seemannsgarn können wir gar nicht spinnen.

Deshalb gibt es eine Routenbeschreibung, die den Logbucheintragungen entnommen wurden.

Wir hoffen trotzdem, dass wir euch ein wenig Lust auf einen Urlaub auf dem Boot machen können.

2. Unsere Reiseroute

Das ist nun unsere endgültige Reiseroute, wie wir mit dem Boot gefahren sind.

Die Beschreibungen der einzelnen Etappen könnt ihr unter den folgenden Unterpunkten nachlesen.

Reiseroute-Bootsurlaub-Berlin-Mueritz

   2.1. Einzug ins Boot

Der letzte Arbeitstag ist vorbei und wir können es gar nicht erwarten, unsere erste Nacht auf dem Boot zu verbringen.
Also schnell nach Hause, unsere schon gepackten Taschen geschnappt, den Proviant aus dem Keller geholt und auf zum Boot.

Hier verstauen wir erst einmal alles und richten uns für die nächsten Tage häuslich ein.

Heute liegen wir noch fest, genießen den Abend mit einem schönen Sonnenuntergang und phantasieren über mögliche Erlebnisse der nächsten Zeit.

Wir verschwinden nicht allzu spät in den Kojen, da wir morgen in aller Früh starten wollen.

 

   2.2. Berlin nach Niederneuendorf

Die Nacht war bei der Wärme auf dem Wasser recht angenehm.

Sie ist aber schon um 05.30 Uhr zu Ende.

Der Erste Blick zum Himmel lässt uns zusammenzucken und die Aussenpersenning wieder am Boot anbringen.

Kaum haben wir um 06.00 Uhr den Liegeplatz verlassen, prasselt der Regen auch schon auf uns ein.

Deshalb gibt es vom Start und der Fahrt durch Berlin-Köpenick keine anständigen Bilder.

Nach ca. 30 Minuten ist der Spuk schon wieder vorbei.

Inzwischen haben wir auch Berlin-Treptow erreicht, fahren an den weltbekannten “Molecule Man” vorbei und durchfahren die “Warschauer Brücke”.

Es ist beeindruckend, die Stadt einmal vom Wasser aus zu sehen.

Gegen 08.00 Uhr erreichen wir die “Mühlendamm-Schleuse” und dürfen erst einmal warten, bis Schiffe der Berufsschifffahrt erscheinen, dann dürfen wir mit.

Es dauert 1 Stunde, bis das erste Schiff auftaucht.

Aber nach 20 Minuten haben wir unsere erste “Schleusung” erfolgreich gemeistert.

Da wir frühzeitig dran sind, können wir den Spreebogen ohne Funk befahren.

Es geht vorbei am “Berliner Dom“, am “Bode Museum” und durch das Regierungsviertel bis zur Schleuse Charlottenburg.

Hier brauchen wir nur ein paar Minuten warten, bis das grüne Licht der Signalanlage aufleuchtet und wir in die Schleusenkammer einfahren dürfen.

Auch diesmal klappt alles bestens und weiter geht es zur Schleuse Spandau.

Diesmal geht es richtig schnell und wir sind in 25 Minuten durch die Schleuse durch.

Auf der Havel fahren wir Richtung Norden bis zum Niederneuendorfer See.

Um 13.20 Uhr suchen wir uns ein ruhiges Plätzchen, werfen wir den Anker und lassen es uns einfach nur gut gehen.

Auf dem Wasser ist es bei dem Wetter einfach fantastisch.

   2.3. Niederneuendorf nach Zehdenick

Eine herrliche Nacht am Niederneuendorfer See liegt hinter uns.

In der Bucht herrschte eine Ruhe, die wir schon am zweiten Tag zu schätzen wissen.

Ganz entspannt starten wir um 08.00 Uhr …. unser Ziel –> Zehdenick.

Wir fahren über die Havel immer gen Norden.

Vier Schleusen liegen vor uns, wobei die Schleuse Lehnitz mit einem Hub von 6 Metern die Spektakulärste war.

Du fährst in die Schleuse und rechts und links sind die Spundwände so hoch wie ein 3-stöckiges Haus.

Wir kommen uns in diesem Moment unendlich klein vor.

Die restlichen 3 Schleusen sind Selbstbedienungsschleusen.

Was heißt jetzt Selbstbedinungsschleuse ?

An diesen Schleusen gibt es keinen Schleusenwärter mehr. Ihr müsst die Schleuse alleine bedienen!

Das hört sich jetzt komplizierter an, als es in Wirklichkeit ist.

Wir fahren zum Wartebereich für Sportboote vor der Schleuse und legen an.

Hier befindet sich ein grüner Anforderungshebel, den ihr einfach kurz ziehen müsst, bis ein Signalton zu hören ist.

Jetzt hab ihr die Schleusung für euch angefordert.

Wenn sich die Schleusentore geöffnet haben und die Signalanlage grünes Licht zeigt, fahrt ihr in die Schleuse an und legt an.

Haben alle Boote, die in die Schleuse eingefahren sind, festgemacht, dann heißt es wieder den grünen Hebel ziehen und die Schleusung beginnt.

Ist die Schleusung beendet, öffnen sich die Tore wieder und bei grünem Licht dürft ihr die Schleuse verlassen und eure Fahrt fortsetzen.

Ist doch gar nicht so schwer !

Ihr müsst den grünen Hebel im Wartebereich immer ziehen, damit die Schleuse “weiß”, dass ihr durch möchtet ! Macht ihr das nicht, dann wartet ihr unendlich !

Ansonsten erleben wir nicht viel.

Auf der Havel ist kaum Verkehr und wir folgen einfach ihrem kurvigen Verlauf entlang grüner Auen.

Es ist herrlich mit 8 Km/h durch die Natur zu fahren, was ja beim Auto undenkbar wäre.

Also ein Bootsurlaub ist entschleunigend. Das merken wir jetzt schon.

Insgesamt sind wir 6,5 Stunden gefahren und genießen den Nachmittag auf dem Prerauer Stich kurz hinter Zehdenick.

 

   2.4. Zehdenick nach Fürstenberg/Havel

Die Ruhe auf dem Prerauer Stich war wieder herrlich !

Wir starten heute nicht ganz so früh und so langsam spielt sich das Leben auf dem Boot ein.

Es ist schon eine Herausforderung mit 4 Personen auf knapp 20 qm zu leben.

Wir fahren weiter auf der Havel, die jetzt so richtig idyllisch wird.

Nicht gerade breit schlängelt sie sich durch die Landschaft, eingerahmt von Schilf und grünen Auen.

Auch hier ist wieder kaum Verkehr, sodass wir für Stunden alleine unterwegs sind und die fantastische Landschaft genießen können.

Als Ziel haben wir uns für heute Fürstenberg an der Havel gesteckt.

Ob wir das schaffen können wir im Vorfeld immer nicht sagen, da es von den Schleusenwartezeiten abhängig ist.

Wir planen immer zwischen 0 und 2 Stunden pro Schleuse ein, damit wir von der Zeitplanung etwas sicherer unterwegs sind.

Heute sagt der Routenplaner 7 Schleusen voraus.

Manchmal muss man eben auch Glück haben.
5 Schleusen schaffen wir so gut wie ohne Wartezeit.
An der Schleuse Fürstenberg haben wir dann ein wenig Pech.
Die Schleuse ist für uns zwar offen, aber direkt vor uns ist sie voll.

Macht ja nichts, wir haben ja schließlich Urlaub!

Dafür gibt es ein leckeres Mittagessen.

Hier in Fürstenberg/Havel dauert das Schleusen dann eine Stunde und ein paar Kilometer weiter erwartet uns schon die Schleuse “Steinhavel”.

Als wir den Wartebereich erreichen wird uns schon ganz anders. Am Ende des Bereiches ergattern wir gerade noch ein Plätzchen.

Acht große Boote liegen vor uns und wir brauchen für die Schleuse Steinhavel ganze 2 Stunden, bevor es weiter geht.

Wir fahren noch ca. einen Kilometer suchen uns einen ruhigen Ankerplatz auf dem leeren Menowsee.

Trotz der sieben Schleusen haben wir unser Tagesziel heute übertroffen.

 

   2.5. Fürstenberg/Havel nach Rechlin

Völlig easy haben wir wieder 4 Schleusen ohne Blamage geschafft.
Aber wir haben dolle Sachen erlebt.Manche Hausbootfahrer, die sich so einen Pott (für den man keinen Führerschein braucht) gemietet haben, sind immer wieder für ein Schauspiel gut.

Aber bis jetzt haben alle überlebt.

Wie ihr seht, hat auch Deutschland wunderschöne Ecken auf dem Wasser zu bieten.

Das soll dann der erste Teil unseres Reiseberichtes “Bootsurlaub – Berlin zur Müritz” gewesen sein.

 

 

Weitere Reiseberichte in dieser Reihe:

Bootsurlaub – Berlin zur Müritz (Planung)

Bootsurlaub – Berlin zur Müritz (Teil 1)

Bootsurlaub – Berlin zur Müritz (Teil 2)

Bootsurlaub – Berlin zur Müritz (Teil3)

Liebe Grüße

Bibo & Tanja

 

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über Stephan

Hi, ich bin Bibo (55), fest angestellt bei dem größten Sicherheitsunternehmen in Berlin und nebenberuflich leidenschaftlicher Reiseblogger. Trotz meines Alters zieht es mich immer wieder im Rahmen meines jährlichen Sabbaticals hinaus in die weite Welt. Mit unserem Auszeitenbus erkunden wir Europa, soweit es mit einem Fahrzeug erreichbar ist.

7 Kommentare

  1. Vielen Dank für den schönen Bericht. Da wir dieses Jahr wohl nicht ins Ausland verreisen werden, werden wir an die Müritz fahren. Euer schöner Bericht macht echt Lust diese einzigartige Natur zu erleben.

  2. Ein und eine halbe Stunde meine alte Heimat Brandenburg, rund um die Havel , in so interessanter Weise interpretiert zu sehen, ist wirklich toll. Vielleicht nicht ganz Fontanes Erzählungen, aber es kommt dem schon sehr nahe. Danke Bibo und Tanja.. war wirklich gut.. Popcorn_Unterhaltung im besten Sinne.. ich liebe das!

  3. So kann man den Alltagsstress hinter sich lassen…. sehr schön

  4. Hi,
    So ein Bootsurlaub macht sicher sehr spaß. Ich würde das auch diesem Sommer am liebsten machen.
    Was hat es euch gekostet der ganzer Urlaub.

    Liebe Grüße Jonatan

  5. Wow, echt schöne Bilder.

  6. hans geretshauser

    gute Beschreibung aber wann gibt es die Teile 2 und 3 und wo?
    Danke Hans

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